Zeichenwechsel in die Fische – Die Rückkehr zum Urgrund

Am 18. Februar 2025 um 11:07 Uhr wechselt die Sonne in das Zeichen Fische, das letzte Zeichen des Tierkreises. Dies ist die Zeit, in der sich ein Zyklus vollendet und der Raum für das Neue vorbereitet wird. Anders als der impulsive Frühlingsbeginn im Widder oder die aufbauenden Kräfte des Steinbocks, bringt die Fische-Zeit eine sanfte, fast entrückte Energie mit sich. Hier geht es nicht mehr um das Tun, sondern um das Sein.

Die Fische stehen für die Auflösung von Grenzen, für den Rückzug in die Stille und für die Verbindung mit dem Feinstofflichen. In dieser Zeit dürfen wir innehalten, reflektieren und den leisen Stimmen in uns lauschen. Der hektische Lärm der Welt tritt in den Hintergrund, und es entsteht ein Raum, in dem wir uns mit etwas Größerem verbinden können – mit dem Universum, mit unserer Seele, mit der Quelle allen Seins.

Die Energie der Fische: Das Zeichen des Übergangs

Die Fische bilden den Übergang zwischen Enden und Neubeginn. Sie sind das Zeichen der Metamorphose, in dem alles Vergangene verarbeitet wird, bevor sich mit dem Widder ein neuer Zyklus und eine neue Form eröffnet. Die Fische bringen uns in Kontakt mit dem Feinstofflichen, dem Nicht-Greifbaren, der Essenz hinter der Form.

Ihr Element ist das Wasser, aber nicht das sprudelnde Quellwasser des Krebses oder der tiefe Ozean des Skorpions. Es ist das allumfassende Meer, in dem sich alles auflöst und mit allem verbindet. Hier gibt es keine festen Strukturen, keine klaren Linien – sondern ein Fließen, ein Einswerden mit dem großen Ganzen.

Neptun ist der Herrscher der Fische und er ist der Planet der Auflösung, der Grenzenlosigkeit und der feinstofflichen Wahrnehmung – er führt uns in die Welt der Träume, Intuition und göttlichen Inspiration. Er verstärkt das Empfinden für das Unsichtbare, das Mystische und die tiefe Sehnsucht nach Einheit mit dem Universum.

Die Fische fragen nicht nach Logik oder Beweisen (wie die Jungfrau). Sie folgen einer inneren Weisheit, die sich dem Verstand oft entzieht. Sie spüren, ohne genau zu wissen, woher dieses Wissen kommt. Sie sehen Möglichkeiten, die noch nicht greifbar sind. Sie erinnern uns daran, dass es Dinge gibt, die sich nur mit dem Herzen erkennen lassen.

Die Auflösung der Form – Das wahre Loslassen

Während der Schütze Grenzen überwinden und der Wassermann Grenzen sprengen möchte, gehen die Fische noch einen Schritt weiter: Sie lösen die Form selbst auf. Alles, was erschaffen wurde – Gedanken, Ideen, Strukturen – kehrt irgendwann in seinen Ursprung zurück.

Die Fische sind ein Wasserzeichen, doch ihr Wasser ist nicht der Fluss, der eine klare Richtung hat, oder der Ozean, der in der Tiefe Geheimnisse birgt. Es ist das Meer des Unendlichen, in dem sich alles vermischt. Hier gibt es keine festen Strukturen mehr, keine Abgrenzungen. Alles, was materiell erschaffen wurde, beginnt sich wieder aufzulösen – Formen zerfließen, Identitäten weichen auf, das Ich verschmilzt mit dem All.

Diese Energie ist tief mystisch, fast entrückt. Sie lehrt uns, dass nichts, was existiert, für immer bestehen bleibt. Alles kehrt irgendwann in den Ursprung zurück – sei es ein Gedanke, eine Emotion oder ein Bauwerk, das irgendwann vom Wind der Zeit verweht wird. Das Leben ist ein ewiges Kommen und Gehen, ein ständiger Übergang von Form in Formlosigkeit.

Die Fische erinnern uns daran, dass nichts von Dauer ist. Doch diese Auflösung ist kein Verlust – sie ist eine Rückkehr zum Wesentlichen. Wenn die Form vergeht, bleibt das Sein

Mitgefühl und die Liebe als Essenz der Fische

Die Fische verkörpern die höchste Form der Liebe – eine Liebe, die nicht an Bedingungen geknüpft ist und nichts für sich selbst fordert. Sie fühlen mit allem, was lebt, und erinnern uns daran, dass Mitgefühl eine der tiefsten Formen von Verbundenheit ist.

Neptun, ihr Leitplanet, öffnet das Herz für eine Liebe, die über persönliche Bindungen hinausgeht – eine kosmische Liebe, die alles durchdringt. Diese Energie lehrt uns, dass wahres Mitgefühl keine Grenzen kennt und dass wir die Kraft haben, allein durch unser Sein Heilung in die Welt zu bringen.

Die Fische erinnern uns daran, dass Liebe nicht immer Tun bedeutet – sondern oft auch ein stilles, wissendes Dasein. In dieser Zeit dürfen wir uns fragen: Wie kann ich Liebe verschenken, einfach indem ich sie bin?

Verschmelzung & Hingabe: Das Ich löst sich auf

Die Fische besitzen eine grenzenlose Empathie. Sie fühlen nicht nur mit anderen mit – sie werden zu dem, was sie spüren. Sie lösen die Trennung zwischen Ich und Du auf, tauchen in andere Energien ein und nehmen auf, was um sie herum geschieht.

Diese Fähigkeit macht sie zu Heiler:innen, Künstler:innen, Mystiker:innen. Doch sie bringt auch die Gefahr mit sich, sich selbst in anderen zu verlieren. 

Der feinstoffliche Blick: Wahrnehmung jenseits der Sinne

Die Fische stehen für die Wahrnehmung des Unsichtbaren. Sie fühlen mehr als sie sehen, wissen mehr als sie erklären können. Ihre Realität ist nicht die der festen Materie, sondern die der Intuition, Träume, inneren Eingebungen.

Die Fische sind der Moment, in dem du plötzlich weißt, was richtig ist – ohne es begründen zu können. Sie sind das leise Flüstern der Seele, das sich in Stille oder in den Räumen zwischen den Gedanken zeigt. In dieser Zeit können Visionen auftauchen, Träume intensiver werden oder Ahnungen sich verdichten.

Doch die Herausforderung ist, nicht alles für bare Münze zu nehmen: Nicht jede Eingebung ist eine Wahrheit, nicht jede Illusion eine Botschaft. Es braucht einen bewussten Umgang mit dieser durchlässigen Wahrnehmung, um nicht in Täuschungen oder Wunschvorstellungen abzudriften.

Schattenseiten der Fische: Illusion, Flucht und die Gefahr des Verlorengehens

Jedes Zeichen hat seine Licht- und Schattenseiten. Während die Fische uns mit ihrer Sanftheit, Intuition und Verbindung zur geistigen Welt verzaubern, bringen sie auch Herausforderungen mit sich.

Die größte Gefahr der Fische ist die Flucht vor der Realität. Wenn die Welt zu hart, zu fordernd oder zu laut wird, suchen sie Zuflucht in Träumen, Fantasien oder spirituellen Konzepten. Sie verlieren sich in Illusionen, weil die Realität nicht ihrem idealistischen Bild entspricht.

Durch ihre grenzenlose Sensibilität für das Leid der Welt, fühlen die Fische mit allem und jedem. Genau hier kann sich das Ich komplett verlieren und sich völlig an eine Person, eine Vision, eine spirituelle Idee hin(auf)geben. Sie vergessen, dass sie selbst auch ein Individuum sind.

Auch Süchte oder Ablenkungen können in der Fische-Zeit vermehrt auftreten – als Versuch, dem Schmerz oder der Unsicherheit des Lebens zu entkommen. Doch wahre Spiritualität bedeutet nicht Flucht, sondern Hingabe an das, was ist.

Fische & Jungfrau – Der Tanz zwischen Himmel und Erde

Jedes Zeichen im Tierkreis hat sein Gegenüber, das ihm hilft, in Balance zu bleiben. Bei den Fischen ist es die Jungfrau – das Zeichen der Struktur, Ordnung und Klarheit.

Die Fische sind grenzenlos, während die Jungfrau formt und ordnet. Die Fische empfangen, die Jungfrau organisiert. Diese Gegensätze sind keine Widersprüche, sondern Ergänzungen.

Die Jungfrau hilft den Fischen, sich in der irdischen Welt zurechtzufinden. Sie gibt ihnen Boden, wenn sie zu sehr ins Träumen geraten. Sie erinnert daran, dass Spiritualität nicht bedeutet, sich zu verlieren – sondern das Unfassbare greifbar zu machen.

Die Rauhnächte & die Energie der Fische

Die Fische-Zeit erinnert an die Qualität der Rauhnächte – eine Phase, in der die Grenzen zwischen den Welten durchlässig werden. Es ist die Energie der Lücke, des Dazwischen, des Ungeformten.

Diese Zeit lädt uns ein, nicht sofort in den nächsten Zyklus zu stürmen, sondern die Übergangsphase zu würdigen. Ein altes Kapitel geht zu Ende, ein neues kündigt sich an – aber noch liegt alles im Nebel des Ungeformten.

Genau in dieser Lücke geschieht Magie.

Die Fische-Botschaft: Vertrauen ins große Ganze

Die Fische laden uns ein, dem Fluss des Lebens zu vertrauen. Sie erinnern uns daran, dass nicht alles kontrolliert oder verstanden werden muss. Manche Dinge müssen einfach gefühlt werden.

Dies ist die Zeit, in der wir uns bewusst mit dem Feinstofflichen verbinden können – nicht als Konzept, sondern als gelebte Erfahrung. Es ist die Zeit, in die Stille zu gehen, um zu hören, was sonst überhört wird.

„Stille ist die Sprache Gottes. Alles andere ist Übersetzung.“
– Rumi

In der Stille der Fische-Zeit liegt die Möglichkeit, das Wesentliche zu hören. Nicht mit den Ohren, sondern mit der Seele.

 

Nutze diese Zeit, um die Grenzen des Ichs aufzuweichen, das Fließen des Lebens zu spüren und dich bewusst auf die neue Phase vorzubereiten, die mit dem Widder beginnt.

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Widder – Das Erwachen der Urkraft

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Zeichenwechsel in den WASSERMANN: Ein Ruf nach Freiheit